1. Andacht am 29.11.2025: Als Gottes Zeit gekommen war
Als Gottes Zeit gekommen war:
Vor elf Jahren habe ich etwas erlebt, was mich sehr beeindruckt hat. Ich habe mir die Achillessehne gerissen. Das musste operiert werden, hinterher gab es einen orthopädischen Spezialschuh für acht Wochen und Fortbewegung nur mit Krücken oder Rollstuhl.
Und es kam öfter vor, dass ich gedacht, gesagt und gemeint habe: Jetzt reicht es! Das kann jetzt keine Minute länger so weitergehen!
Das Herumsitzen, die Schmerzen, die aufwändige Fortbewegung: Es reicht!!!
Und noch ein mutloser Gedanke kam dazu: Ich konnte mir gar nicht vorstellen, jemals wieder mit diesem schmerzenden Fuß laufen zu können.
Ich habe es ausgehalten und kann auch wieder laufen.
Als Gottes Zeit gekommen war, sandte er seinen Sohn, geboren als Mensch in allem ein Mensch. So fing die Erlösung an, die neue Welt begann, als Gottes Zeit gekommen war.
Gott hat seinen Sohn geschickt, als es einfach Zeit wurde.
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Gott fand es an der Zeit, dass die Menschen sich persönlich an ihn wenden konnten. Bisher konnten die Menschen zum Tempel gehen und Opfer bringen, wenn sie mit Gott in Verbindung treten konnten. Wenn sie beten wollten, ging das nur über die Priester. Sie beteten stellvertretend für die Menschen. Als Gottes Zeit gekommen war, wollte er, dass sich das ändert. Seit Jesus da war, können wir direkt mit Gott sprechen.
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Gott fand, dass es an der Zeit war für etwas Neues. Die Menschen brauchten ein neues Ziel, die Menschen brauchten eine neue Gerechtigkeit und es gab Menschen, die mussten in ihre Schranken gewiesen werden. Und es gab Menschen, die sagten: Wir halten die römische Herrschaft nicht mehr aus.
Als Gottes Zeit gekommen war, gab es durch Jesus jemanden, der für die Menschen da ist.
Was hat das mit meiner Achillessehne zu tun?
Immer, wenn wir denken: Jetzt reicht es, ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich halte die schlechten Nachrichten mehr aus, ich habe Angst, weil Krieg ist, weil die Demokratie in Gefahr ist: dann ist Gottes Zeit. Dann wird es Zeit für ihn zu handeln.
Wenn wir denken: Das halte ich keine Minute länger aus dann ist Gottes Zeit.
Als Gottes Zeit gekommen war, sagte er: Hier bin ich! Ich schalte mich ein und werde euch nicht allein lassen! Ich schicke meinen Sohn zu euch in die Welt, er wird als Mensch unter den Menschen leben und er wird alles verändern.
Und dadurch wird Gott nicht mehr fern sein. Gott ist nicht irgendwo oben und weit weg. Sein Sohn lebte auf der Erde und hat das Gefühl: Ich halte das keine Minute länger aus, selbst kennengelernt.
Und Gott ist immer nur ein Gebet weit entfernt. Mehr nicht! Und jeder Einzelne und jede Einzelne hat die Möglichkeit zu beten und Gott zu sagen:
Ich halte es nicht mehr länger aus! Und dann ist Gottes Zeit gekommen.
Gebet: Gott, ich halte es nicht mehr aus! Bitte hilf mir!
Link: https://www.youtube.com/watch?v=ODVWpCrPRUk&list=RDODVWpCrPRUk&start_radio=1
2. Andacht am 30.11.2025: In das Warten dieser Welt, fällt ein strahlend helles Licht
In das Warten dieser Welt
„ Hey, euch ist ein Kind geboren“ so rief der Verkündigungsengel den Hirten zu.
Diese Begebenheit finden wir in der Weihnachtsgeschichte „ Hilfe die Herdmanns kommen“. Vielleicht kennen einige die Geschichte.
Die Herdmanns sind eine gefürchtete Familie und und alle ihre Kinder wollen in diesem Jahr beim Krippenspiel mitmachen. Da sie den anderen Kindern vorher gedroht hatten, das sie Ärger bekommen, wagte kein anderes Kind mehr, sich für eine Hauptrolle zu melden, so dass alle Rollen von den Herdmannkindern besetzt werden.
Da die Herdmanns wenig von der Weihnachtsgeschichte wussten, haben sie so gespielt, wie es ihnen einfiel. Und so schrie der Verkündigungsengel mit aller Kraft die Hirten an: „Hey, euch ist ein Kind geboren“.
Die Erzählerin dieser Geschichte fand im Nachhinein, dass das gar nicht so schlecht war, denn so haben die Menschen bestimmt alle aufgehorcht und hochgeschaut, sowohl die Hirten, als auch die Zuschauer.
Alle haben gemerkt: Da passiert etwas, da ist etwas anders als sonst!
„Hey, es gibt gute Nachrichten, hey, euch ist ein Kind geboren.“
Im Lied: In das Warten dieser Welt, fällt ein strahlend helles Licht, berührt mich besonders der 3. Vers:
Neues Leben zieht dort ein, wo die Herzen müde sind. Gottes Geist weht durch das Land, wie ein frischer Morgenwind.
Die Herzen sind wirklich müde, oder? Wir können all die schlechten Nachrichten und den ganzen Hass, das ganze „Gegeneinander an“ und alles Klagen, besonders in den sozialen Medien nicht mehr hören.
Aber es gibt etwas, dass uns helfen kann, wenn Gottes Geist weht.
Der Geist der Freude, der Ermutigung, des Friedens. Wenn in unserem Land weht und wir ihn weiterwehen lassen, dann wird uns das retten. Wenn wir uns von ihm erfrischen und anstecken lassen und diese Botschaft weitergeben, dann glaube ich, dass Gottes Licht, das seit Weihnachten scheint, in die Welt kommt.
Warum? Ein Beispiel, das mir etwas deutlich gemacht hat: Am 6. November 2024 in diesem Jahr war einiges los. Morgens hatte man erfahren, wer die Präsidentenwahl in den USA gewonnen hatte. Abends gab es dann in Deutschland turbulente Nachrichten.
Eine Facebookfreundin schrieb an diesem Abend im Internet: Ich möchte bitte in ein anderes Universum gebeamt werden.
Als ich das gelesen habe, dachte ich: Jackpot!!! Ich glaube an ein anderes Universum. Dieses Universum ist nicht mal weit weg, sondern immer nur ein einziges Gebet weit entfernt. Und durch so ein einziges Gebet, kann ich mich sozusagen in eine andere Welt, in Gottes Welt beamen! Eine Welt, in der ich Freude, Frieden, Hoffnung, Liebe und Hilfe erleben kann.
„Neues Leben zieht dort ein, wo die Herzen müde sind. Gottes Geist weht durch das Land, wie ein frischer Morgenwind. Sehet auf, der Retter kommt, wachet auf und seid bereit, denn der Herr erlöst sein Volk, wunderbar zu seiner Zeit.“
Gebet: Gott, wir brauchen Freude, Frieden, Ermutigung und Liebe. Lass deinen frischen Geist durch unser Land wehen!
Link zum Lied: https://www.youtube.com/watch?v=EUPfjuR-EJc&list=RDEUPfjuR-EJc&start_radio=1
3. Andacht am 6.12.2025: Was hat wohl der Esel gedacht
Was hat wohl der Esel gedacht in der Heiligen Nacht
Wenn ich im Moment Fernsehen gucke, kommt immer Werbung für neue Folgen mit Pumuckl.Es wird gezeigt, wie Pumuckl alle Türen vom Adventskalender aufgemacht hat, damit es schneller Weihnachten wird.
Weihnachten tut uns gut. Die ganze Adventszeit ist schon so schön, und wir möchten, dass bald Weihnachten ist und alle Türen geöffnet sind und dass es vielleicht auch noch etwas länger bleibt.
Im Lied: „Was hat wohl der Esel gedacht in der heiligen Nacht“ geht auf einmal die Stalltür auf. Maria und Josef kommen herein und setzen sich, wahrscheinlich einfach auf den Boden, denn sie haben keine andere Unterkunft in Bethlehem gefunden. Und nun schreibt Manfred Siebald in dem Lied dem Esel eigene Gedanken zu.
Zunächst einmal hat der Mitleid, mit den beiden Menschen und macht ein bisschen Platz, er findet es auch ein bisschen spannend, weil es ja auf einmal 3 Personen sind, jetzt ist auch noch ein Baby dabei. Und dann kommt die Empörung: Warum stören die mich mitten in der Nacht?
Nimmt mir dieses Kind etwa mein Futter weg? Und dann kommt der für mich aussagekräftigste Satz: Ich lasse ja manches mit mir geschehen, doch wenn sie mir an mein Futter gehen, dann ist´s mit der Liebe vorbei. Und er dachte an Stallmeuterei.
Manfred Siebald hat dieses Lied vor mindestens 35 Jahren geschrieben. Ich kannte es als Jugendliche schon und merke jetzt, wie aktuell das Lied und solche Gedanken sind.
Es hat sich so eingeschlichen: Es darf alles nichts kosten;
bei meinem Besitz, meinem Geld, bei meinen Freiheiten, da hört der Spaß auf. Dann ist es mit der Liebe vorbei. Wenn der Eindruck entsteht: Da nimmt mir jemand etwas weg, dann ist Schluss!
Nebenbei bemerkt: Weder Maria, noch Josef, noch das Baby haben dem Esel das Futter weggegessen. Vielleicht steckt hinter solchen Gedanken vor allem die Angst zu kurz zu kommen.
Aber wenn wir bereit sind, auch einmal etwas zu teilen und zu helfen, dann kann etwas passieren, was wir uns eigentlich wünschen: Dann haben wir noch länger etwas von Weihnachten. Wie klappt das?
Jesus hat in seiner Zeit auf der Welt einmal gesagt: Immer, wenn ihr etwas für die Leute getan habt, die total fertig waren, dann habt ihr es eigentlich für mich getan.
Also: Freuen wir uns, wenn die Türen auf sind und wenn es Weihnachten ist. Und dann lassen wir die Türen auf, in dem wir auch für andere etwas einsetzen.
Und dann sagt das Lied: Doch wer ihm die Türen aufmacht, der hat jeden Tag Heilige Nacht. Jeden Tag Weihnachten: Das wir uns gut tun!
4. Andacht am 7.12.2025: Wenn wir Gott in der Höhe ehren, kehrt bei uns hier der Friede ein
Wenn wir Gott in der Höhe ehren, kehrt bei uns hier der Friede ein
- Es war Nacht und die Herde lag friedlich am Hang und die Welt trug ein mondweiches Kleid. Aber wir hockten hier und die anderen dort und man hörte nur manchmal ein drohendes Wort, denn grad zwischen uns hockte der Streit.
- Keiner wusste mehr worum man stritt und auch ich wusste nur noch: Im Recht sind wir! Und so starrten wir finster die anderen an, bis auf einmal der Himmel zu singen begann und bald klang dieses Lied auch in mir:
Wenn wir Gott in der Höhe ehren, kehrt bei uns hier der Friede ein, wenn wir Gott in der Höhe ehren, wird auch Frieden auf Erden sein.
- Alle rannten den Weg, den der Engel beschrieb unser Ärger war bald schon verpufft. Und dann standen wir rings um das Kind und es nahm uns den Atem, wie nahe uns Gott darin kam- und uns fehlte zum Streiten die Luft.
Wenn wir Gott in der Höhe ehren, kehrt bei uns hier der Friede ein, wenn wir Gott in der Höhe ehren, wird auch Frieden auf Erden sein.
Um es gleich vorweg zu nehmen: In diesem Lied geht es meiner Meinung nach nicht darum, jeden Streit zu vermeiden und sich immer lieb und passiv zu verhalten. Wir werden nicht jeden Streit vermeiden können. Und manchmal dürfen wir das auch gar nicht, weil es nötig ist zu widersprechen, weil es nötig ist zu diskutieren und auch einmal deutlich zu werden.
Es geht meiner Meinung nach um Hass, Hetze und um Schuld bei anderen suchen.
Dieses Lied von Manfred Siebald beschreibt einen fiktiven Streit zwischen den Hirten, ob es den gab, wird uns nicht berichtet. Sie drohen sich und wissen gar nicht warum. Alle wissen nur noch: Wir haben Recht und Schuld haben andere.
Nun kommen die Engel mit der Botschaft, dass in Bethlehem ein Kind geboren ist und dass es sich um Gottes Sohn handelte.
Und plötzlich tritt der gegenseitige Hass in den Hintergrund, sie laufen los. Und der tollste Satz in dem Lied ist für mich:
„ Es nahm uns den Atem, wie nahe uns Gott kam und uns fehlte zum Streiten die Luft“.
Diese Aussage zeigt uns: Es gut, wenn wir merken, dass Gott mit seiner ganzen Liebe und seiner ganzen Zuwendung und Hilfe bei uns ist, es ist toll, wenn uns das überwältigt.
Diese Hilfe ist wirklich erstaunlich: Sie ist uneingeschränkt, schaut nicht danach, wer teure Geschenke bringt (die Weisen) und wer nicht (die Hirten).
Diese Liebe gibt keinem anderen die Schuld, sondern trägt sogar die Schuld von anderen und sie fragt nicht danach, was es kostet zu lieben, fühlt sich nicht benachteiligt. Jesus hat diese Liebe alles gekostet, sogar sein Leben.
Und wem diese Liebe und diese Nähe Gottes den Atem nimmt, der oder dem fehlt die Luft, anderen zu schaden.
Ich wünsche mir, dass diese Nachricht auch zu Machthabern gelangt, die Bomben auf andere werfen (lassen), die andere überfallen und verletzen (lassen) und die sich eine Gruppe von Menschen aussuchen, denen sie die Schuld an allem geben, worin sie selber Nachteile sehen.
Aber bis das so weit ist, können wir an Weihnachten schon mal erleben und dann auch weiter geben, damit es möglichst viele erfahren:
Wir standen rings um das Kind und es nahm uns den Atem, wie nahe uns Gott darin kam!
https://www.youtube.com/watch?v=D3WrRjq_OB0&list=RDD3WrRjq_OB0&start_radio=1